Der Bierauszug ist die abschließende Traditionsveranstaltung des Studienjahres in Leoben. Er findet stets Ende Juni statt, in zeitlicher Nähe zur letzten akademischen Feier.
Historisches: Früher gab es zwei Bierauszüge, einen nach dem Ledersprung und einen vor den Sommerferien, der auch heute noch stattfindet. Auszügler waren damals Studenten, die das Absolutorium erhalten hatten, eine Urkunde, die ihnen den Besuch aller Pflichtlehrveranstaltungen bestätigte.
Heute: Als Auszügler gelten heute Studenten, die annehmen dürfen, in Jahresfrist nicht mehr an der Montanuniversität zu sein. Der Bierauszug beginnt am Nachmittag mit der Formierung eines mit Bier aus der Brauerei Göss bestens versorgten Festzuges, welcher zwischen Gustav-Adolf-Kirche und Metallurgie-Gebäude der Uni losmarschiert.
An der Spitze des Festzuges geht eine Musikkapelle, danach folgen die Chargierten der Leobner Korporationen und eine Pferdekutsche der Brauerei, auf der die Auszügler sitzen. Dahinter gehen die Zweitsemestrigen, die Viertsemestrigen usw. und die „Verbummelten“, jeweils angeführt von einem Tafelträger, der eine solche mit dem jeweiligen Semester als Aufschrift trägt.
Der Festzug zieht singend zur Montanuniversität, wo vor dem alten Portal Aufstellung genommen wird. Der Rektor, in Begleitung einiger Professoren, steht auf der Rampe und nimmt von den Vorsitzenden und Auszüglern die Bitte entgegen, die Studenten in die Ferien zu entlassen. Darauf hält der Rektor eine heitere Ansprache. Die Studierenden antworten mit dem „Vivat Academia“, der vierten Strophe des berühmten lateinischen Studentenliedes „Gaudeamus Igitur“.
Der nun in die Ferien entlassene Festzug formiert sich erneut und zieht in Richtung Hauptplatz. Dort wird beim Bergmannsbrunnen das „Leobner Lied“ gesungen, in dessen Text es um die schönen Erinnerungen an die Studienzeit in Leoben geht. Anschließend wird zur Massenburg weitergezogen, wo der Bierauszug unter freiem Himmel heiter bis in die frühen Morgenstunden ausklingt.