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Der akademische Ledersprung ist DAS couleurstudentische Ereignis des Studienjahres in Leoben. Er ist weit über Leobens Grenzen hinweg bekannt und lockt deshalb auch jedes Jahr viele Besucher in unsere schöne Montanstadt. Der Ledersprung ist der traditionsgemäße Aufnahmeritus in den Bergmannsstand bzw. in dessen „verwandte“ Berufsstände.

Laut Ledersprungabkommen von 1960 ist der akademische Ledersprung eine Veranstaltung der Montanuniversität Leoben und ihrer Korporationen. Er wird von einer durch den Rektor betrauten Korporation in Form des „Ledersprungkommerses“ durchgeführt. Die Betrauung mit der Durchführung erfolgt in der Reihenfolge der Gründungsjahre der Verbindungen.

Als Veranstaltungsort dient seit einigen Jahren die Sporthalle Donawitz, in welcher sich am Tag des Ledersprunges hunderte Erstsemestrige, Studierende, Absolventen und Ehrengäste aus Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaft und Militär tummeln. Die Tische, die Ränge der Halle und die Stehplätze sind meist voll gefüllt.

Zum Ablauf des akademischen Ledersprunges: Bergleute in Tracht und Arschleder stehen am Eingang der fast bis auf den letzten Platz gefüllten Halle. Nur Podium und Fuxentafeln stehen noch leer. Es folgt der Einzug der Chargierten (=Korporierte in „Galauniform“), die in der hintersten Reihe des Podiums Aufstellung nehmen. Anschließend ziehen Rektor, Vizerektoren und Professoren ein, sie nehmen in den vorderen Reihen des Podiums Platz. Nach diversen traditionellen Liedern, die von allen Anwesenden lautstark gesungen werden, und der Begrüßung bittet das Präsidium – das sind Vertreter der ausrichtenden Verbindung – den Rektor, den Ledersprungkommers zu eröffnen. Die Erstsemestrigen ziehen unter Vorantritt des Fuxmajors der Verbindung, bei der sie als Fux oder Gast springen, mit dem „Fuxenritt“ in den Saal ein und nehmen auf den Fuxentafeln Platz. Alle Springer müssen während des ganzen Abends den Bergkittel tragen. Zwischen den folgenden, heiteren Reden und Studenten- bzw. Bergmannsliedern gibt es Gesprächspausen, auch Kolloquien genannt, die zum fröhlichen Zutrinken untereinander, vor allem aber zu den Professoren hin genützt werden.

Nun folgt der eigentliche Akt des Ledersprungs. In der Mitte der Halle steht ein Bierfass, davor nehmen die Springer der Reihe nach Aufstellung (zuerst die ausrichtende Verbindung, dann nach Verbindungsalter gereiht und schlussendlich die Springer der ÖH). Hinter dem Fass halten der älteste anwesende Bergmann und der Rektor das Arschleder, ein früher von den Bergleuten zum Schutz vor Nässe am Hinterteil getragenes Stück Leder. Nach dem Arschleder bilden die Chargierten eine sogenannte Schlägergasse, durch die die Springer nach dem Sprung unter den gekreuzten Klingen laufen.

Springer für Springer steigt nun auf das Fass, zuerst die neuen Professoren und Assistenten, dann die Erstsemestrigen. Jeder muss vier Fragen beantworten: „Dein Name?“, „Deine Heimat?“, „Dein Stand?“ und „Dein Wahlspruch?“. Der Fuxmajor erwidert die beantworteten Fragen mit: „So leer dein Glas, spring in deinen neuen Stand und halt‘ ihn stets in Ehren!“. Der Springer leert ein Seidel von feinstem Gösser Bier und springt mit einem Heilruf über das Leder.

Wenn schließlich alle gesprungen sind, geht der Ledersprung mit dem Lied „Oh alte Burschenherrlichkeit“ zu Ende. Anschließend wird auf den diversen Verbindungshäusern (Buden) noch viele Stunden lang weitergefeiert, wobei so mancher Professor auch zu später Stunde noch dort anzutreffen ist.


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